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Wenn die Irrtümer verbraucht sind

GORDIAN TROELLERS BILANZ DES JAHRHUNDERTS, 1999

In 36 Jahren und 89 Filmen hat Gordian Troeller die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen an vielen Brennpunkten des 20. Jahrhunderts mit der Kamera verfolgt. Über fast alle Freiheitsbewegungen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hat er berichtet. Er hat die Antriebskräfte der westlichen Gesellschaften analysiert, ihr Selbstverständnis in Frage gestellt und vor den Auswirkungen des „Fortschrittsdenkens“ gewarnt.

1998 hat Troeller noch gedreht, mit 82 Jahren hört er schweren Herzens auf. Ich werde die Reisen vermissen“, seufzt der Mann, der schon im Spanischen Bürgerkrieg dabei war. „Aber ich leide an Gleichgewichtsstörungen.“

Mit diesem Film zieht er Bilanz. Wie immer legt er den Finger auf die Wunden des Zeitalters, mahnt und erinnert an Not und Elend der Eroberten, Unterdrückten, Ausgebeuteten und deren schwächstes Glied – die Kinder.

Jetzt zeigen wir den letzten Gordian Troeller Film, die Bilanz des Dokumentaristen am Ende des Jahrhunderts. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschnitt früherer Reportagen. Doch Troeller hat auch neu kommentiert. „Rund 300 Millionen Kinder müssen arbeiten, um ihr eigenes Überleben und das ihrer Familien zu sichern“, sagt er. „Es ist uns nicht gelungen, den Verarmungsprozess aufzuhalten“. Sein Fazit: „Wir können Kinderarbeit nicht einfach verbieten, denn Kindheit ist nicht in jedem Land, in jeder Kultur gleich.“

Gordian Troeller
Mitarbeit: Ingrid Becker-Ross, Silvia Perez Vitoria
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Ingrid Becker-Ross, Silvia Perez Vitoria, Brigitte Dahm-Bauchwitz
Schnitt: Michael Koudelka
Länge: 45 Minuten
Erstausstrahlung: RB 1999

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