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Versklavt und vergöttert (Nepal)

Nepal, 1987

Einen Film über Mädchen mit einem Bild von tanzenden Männern zu beginnen, erscheint auf den ersten Blick anachronistisch. Doch sind es auch in Nepal die Männer, die über das Leben der Frauen und somit auch der Mädchen entscheiden. Sie werden von klein auf auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter vorbereitet. Auch die Verehrung der Kumari, eines Mädchens, das als lebende Göttin auserwählt und gefeiert wird, ändert nichts an ihrer untergeordneten Rolle. Die Hauptarbeit in der Landwirtschaft wird von Frauen und Mädchen verrichtet. Sie sind es, die das Überleben der Familie sichern. Erst Ende der siebziger Jahre wurde den Frauen größere Beachtung seitens internationaler Entwicklungsstrategen entgegengebracht.
Ein Projekt des Weltkinderhilfswerks UNICEF, das in Nepal durchgeführt wird, richtet sich besonders an Mädchen. So wurde zum Beispiel ein Kindergarten eingerichtet, um ihnen die Verantwortung für die kleineren Geschwister abzunehmen und so die Möglichkeit zu geben, die Schule zu besuchen. Dennoch wird es lange dauern, bis sich ein Verhalten verändert, das seit Jahrhunderten als naturgegeben hingenommen wird und in dem den Männern und selbst den Jungen die Vorherrschaft in allen Belangen des Lebens zuerkannt wird.

Gordian Troeller
Mitarbeit: Ingrid Becker-Ross
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Ingrid Becker-Ross, Elmar Schmidt
Schnitt: Ingrid Przybylla
Länge: 30 Minuten
Erstausstrahlung: RB 16.02.1987

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