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Von Zucht und Unzucht (Bolivien)

Bolivien, 1980

Über Formen christlichen Daseins

Je nach Auslegung und Verständnis hat das Christentum unterschiedliche Lebensbedingungen für die Frauen geschaffen. An zwei sehr gegensätzlichen Beispielen aus Bolivien wird dies verdeutlicht. Die deutschstämmigen Mennoniten, die sich in Bolivien angesiedelt haben, sind Bauern, die streng nach den religiösen Regeln ihrer Gemeinschaft leben und eine heile Welt anstreben, in deren Mittelpunkt die patriarchale Familie steht. In der nahegelegenen Stadt Santa Cruz wird nach katholischer Regel die Ehe als wichtigster Schritt im Leben einer Frau angesehen. Doch nimmt sich der Mann weiterhin das Recht seine Frau zu betrügen und so seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, während er von seiner Frau Treue und Unterordnung erwartet. Nicht selten verlassen sie ihre Familien, so daß die Frauen alleine für den Lebensunterhalt ihrer Kinder verantwortlich sind. Während in der protestantisch puritanischen Welt der Mennoniten die Männer die Hüter von „Zucht und Ordnung“ sind, wird ihnen in der katholischen Gemeinschaft das Recht auf „Unzucht“ zugestanden, indem sie die Frauen je nach Bedarf, als Heilige oder Huren behandeln.

Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Ingrid Becker-Ross
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Ingrid Becker-Ross, Elmar Schmidt
Schnitt: Annerose Koop
Länge: 43 Minuten
Erstausstrahlung: RB 11.01.1981

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